Spitalsreform und Jahresrechnungsabschluß NÖGUS
LHStv. Prokop und LR Sobotka ziehen Bilanz
St.Pölten (NLK) - Bei einem gemeinsamen Pressegespräch heute in St.Pölten hielten die scheidende NÖGUS-Vorsitzende Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop und der designierte Vorsitzende Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka Rückblick über Erfolge des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds und einen Ausblick auf zukünftige Aufgabenstellungen.
Anläßlich des vorliegenden Jahresrechnungsabschlusses bezeichnete Prokop den NÖGUS mit all seinen Anlaufschwierigkeiten als "voll gelungenes Projekt". In keinem anderen Bundesland gebe
es eine so konkrete und zielsichere Umsetzung der Leistungsorientierten Krankenanstalten-Finanzierung wie in Niederösterreich, wodurch man auch für Gesamtösterreich einiges einbringen könne. Als enorm wichtigen Faktor bezeichnete Prokop, daß der NÖGUS als zentrale Steuerungsstruktur aller 27 Krankenanstalten und von 22 Rechtsträgern dient und in einem geschlossenen System mit einem gedeckelten Finanzierungstopf eine ausgewogene Struktur zur Versorgung der Bevölkerung gesichert werden kann.
Die gesamten Mittel aller Financiers (Sozialversicherungen, Bund, Land und Gemeinden) werden in diesem Fonds eingebracht und
betragen 11 Milliarden Schilling. Der Verwaltungsaufwand des NÖGUS ist dabei mit 22 Millionen Schilling sehr gering. Der
Gesamtaufwand aller Krankenanstalten in Niederösterreich stieg von 1997 auf 1998 nur mehr um 3,1 Prozent, wodurch die
Kostenentwicklung der letzten Jahre tatsächlich gebremst werden konnte. Durch eine Durchforstung der Voranschläge konnte überdies der Gesamtaufwand 1998 um 174 Millionen Schilling reduziert
werden.
Als große Aufgaben für das nächste Jahr nannte Prokop die Vorbereitung von Versorgungsaufträgen für alle Krankenanstalten, einen Ausbauplan für dringende Investitionen und die medizinische Qualitätssicherung inklusive eines Sanktionsmechanismus. Bei der Einrichtung eines eigenen Sozialbereiches des NÖGUS mit dem ersten Schritt eines NÖ Psychiatrieplanes müsse man sich auch Ähnliches im Pflegebereich überlegen.
Für die zukünftige Aufgabenstellung in den nächsten ein bis zwei Jahren nannte Landesrat Sobotka sechs Punkte: die Weiterentwicklung und Verstärkung der Prüfaufgaben zur Verbesserung der medizinischen Qualitätssicherung, eine verstärkte Leistungsanalyse im Rahmen eines medizinischen
Leistungskontrollings sowie die Durchführung von Betriebs-, Organisations- und Personaleinsatzplanungen. Damit solle sichergestellt werden, daß die medizinische Leistung dort erbracht wird, wo Kosten und Qualitätseffizienz übereinstimmen. Im weiteren nannte Sobotka die Weiterentwicklung des LKF-Modells mit dem Ziel von Normbudgets in Abhängigkeit vom Versorgungsauftrag und eine marktgerechte Ausbildung an den Krankenpflegeschulen.
Als zentralsten Punkt einer flächendeckenden und effizienten Gesundheitsvorsorge in Niederösterreich bezeichnete Sobotka die Erreichung von regionalen Versorgungskonzepten. Dabei stehe stets der Mensch im Vordergrund, der nicht nur das Recht auf optimale medizinische Versorgung, sondern auch auf optimalen Umgang mit seinem Steuergeld habe. Dabei sei er sich bewußt, so schloß der Landesrat, daß das Modell über das Jahr 2000 hinaus geführt werden müßte, zu diesem Zeitpunkt solle es jedenfalls nicht mehr möglich sein, das System wieder umzudrehen.
Rückfragen & Kontakt:
Pressestelle
Tel.: 02742/200/2312
Niederösterreichische Landesregierung