Greenpeace-Erfolg: Lenzing stoppt Import von Zellstoff aus kanadischem Urwaldholz Öko-Bedenken gegen die Lyocell Faser nach Protesten nun ausgeräumt
Wien (OTS) - Die Firma Lenzing AG wird in Zukunft keinen Zellstoff mehr beziehen, der aus kanadischem Urwaldholz erzeugt wurde. "Das umweltbewußte Kaufverhalten der europäischen Konsumenten machte es unmöglich, weiterhin Zellstoff aus Britisch Columbien einzusetzen", erklärte DI Ludwig Promberger, Vorstandsmitglied der Lenzing AG nach monatelangen Verhandlungen mit Greenpeace. "Umweltschutz ist ein zentrales Anliegen für uns. Als wir von den Problemen in Kanada hörten, haben wir sofort alles daran gesetzt, auf einen alternativen Rohstoff umzustellen."
Die Firma Lenzing importierte den kanadischen Rohstoff speziell für ihr neues Lyocell-Werk in Heiligenkreuz, wo in einem neuartigen Prozeß aus Zellstoff eine seidenweiche Faser hergestellt wird. Mit der bevorstehenden Markteinführung der Lyocell-Faser wurden die Probleme rund um den Rohstoff Holz für die Firma Lenzing akut. "Schließlich wird die Faser als Öko-Faser beworben, was für die Herkunft des Holzes einfach nicht stimmte", sagt der Leiter der Biodiversitäts-Kampagne, Wolfgang Pekny. "Dementsprechend freuen wir uns nun über den Entschluß von Lenzing, sich nicht weiter an der Vernichtung von Urwäldern zu beteiligen."
Der positive Entschluß von Lenzing ist von internationaler Bedeutung: Ihr bisheriger Lieferant, die Firma Western Pulp, ist einer der führenden Zerstörer der jahrtausende alten Urwälder Kanadas. In den nächsten Jahren will Western Pulp in acht unberührten Urwald-Tälern, in denen unter anderem Grizzlys, Schwarzbären und die extrem seltenen weißen Bären leben, mit dem Einschlag beginnen.
Seit Jahren protestiert Greenpeace gegen diese Form der Forstindustrie. Schon über die Hälfte der ursprünglichen Regenwälder in British Columbia wurden mittlerweile kahlgeschlagen. Jede zehnte Wirbeltier- und Pflanzenart ist in British Columbia vom Aussterben bedroht. Mehr als 90 % der Holzernte in British Columbia erfolgt durch Kahlschlag, fast alles davon in Urwäldern.
Die Änderung des Verhaltens von Großabnehmern wie Lenzing ist -neben dem Widerstand vor Ort - ein wesentlicher und erfolgreicher Bestandteil der Greenpeace-Kampagne zur Rettung der Regenwälder. "Wir sind überzeugt, daß das 'waldbewußte Verhalten' der Firma Lenzing in dieser Sache auch weitere Verwender von kanadischen Holz- und Faserprodukten zum Umdenken bewegen wird," schließt Wolfgang Pekny.
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