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Autania AG: Verlauf des Geschäftsjahres 1996 / vorläufige Ergebnisse

Berlin (ots-Ad hoc-Service) - Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG übermittelt von der DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist allein der Emittent verantwortlich.

Unter Berücksichtigung der Tatsache,
daß die wesentlichen Geschäftsvorfälle, insbesondere der Wegfall verschiedener Aktivitäten aus dem Konsolidierungskreis, gestaltete sich das Geschäftsjahr nach vorläufigen und ungeprüften Ergebnissen wie folgt: Die betrieblichen Erträge der Managementholding AUTANIA AG beliefen sich auf 16.718 TDM (1995: 3.062 TDM). Damit erreichte die Gesellschaft in 1996 ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von +8.415 TDM (1995: -135.706 TDM). Unter Berücksichtigung von a.o. Erträgen in Höhe von +14.100 TDM (1995:
-25.681 TDM) und sonst. Buchgewinnen von +9.184 TDM erzielte das Unternehmen somit ein vorläufiges Jahresergebnis in Höhe von +22.511 TDM (i.Vj.: -161.351 TDM). Durch das Ausscheiden verschiedener Geschäftsaktivitäten aus dem Beteiligungskreis reduzierte sich im gleichen Zeitraum die Bilanzsumme auf 34.210 TDM (1995: 61.214 TDM). Bedingt durch den hohen Verlustvortrag ergibt sich ein Bilanzergebnis von -116.109 TDM bei einem nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 1.950 TDM. Dem wurde durch Rangrücktritt von 6.000 TDM Verbindlichkeiten Rechnung getragen. In 1996 waren die wesentlichen Aktivitäten der AUTANIA AG, bedingt durch die Ereignisse innerhalb des Beteiligungskreises, von Stabilitätssicherungsmaßnahmen und Bereinigungsaktivitäten geprägt, die auch im laufenden Geschäftsjahr noch anhalten werden.

Geschäftsjahr 1997 / aktuelle Situation

Nachdem sich für die HEID MAGDEBURG Werkzeugmaschinen GmbH keine sinnvolle Lösung abzeichnete und für die Werkzeugmaschinenbau SINSHEIM GmbH sich durch das Fehlen benötigter Avalkreditlinien mittelfristig auch dort aktuelle Liquiditätsengpässe abzeichnen, erhielt die AUATANIA AG das Angebot, die Anteile an diesen Gesellschaften, die bei der AUTANIA AG noch zusammen mit TDM 2.708 zu Buche standen, unter Verrechnung mit bestehenden Verbindlichkeiten der AG für insgesamt DM 5,7 Mio. zu verkaufen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 11.04.1997 nach eingehender Abwägung aller Gesichtspunkte und zur Rettung der Arbeitsplätze dieser Gesellschaften dem Verkauf zugestimmt. Die Verträge bedeuten bei der AUTANIA AG einen Buchgewinn von rund DM 3 Mio. und eine nochmalige Verkürzung der Bilanzsumme. Darüber hinaus verhandelt die AUTANIA AG augenblicklich über den Verkauf der RL-Abwicklungsgesellschaft mbH Dresden, wobei ebenfalls ein Buchgewinn von DM 1,5 - 2,0 Mio. entstehen kann, der mit bestehenden Verbindlichkeiten verrechnet werden soll. Der Aufsichtsrat hat am 11.04.1997 dieser Transaktion ebenfalls zugestimmt und dem Vorstand das Mandat erteilt, die Verträge abzuschließen. Nach Durchführung beider Verkäufe ist das Ergebnis des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes per heute aufgrund außerordentlicher Erträge positiv. Dennoch ist bei der gegebenen Sachlage die Liquiditätssituation sowohl für die AUTANIA AG wie auch für den Konzern weiterhin angespannt. Es bleibt deshalb erforderlich, daß getroffene Absprachen mit Gläubigern bzw. deren Stillhalten weiterhin Bestand haben und Teilverzichte für bestehende Verbindlichkeiten ausgesprochen werden.

Nach Abschluß der oben beschriebenen Verkäufe stellt sich das operative Geschäft der AUTANIA AG wie folgt dar: In der Produktion von Werkzeugmaschinen ist nur noch die Werkzeugmaschinenfabrik LINZ Ges.mbH tätig, die im Rahmen der Sachkapitalerhöhung eingebracht wurde. Die Werkzeugmaschinenfabrik LINZ ist Marktführer für anspruchsvolle Komplettbearbeitung von komplexen Werkstücken. Für das Jahr 1996 wurden Umsatzerlöse von DM 43 Mio. bei einem Ergebnis von 843 TDM erzielt. Die Gesellschaft befindet sich im Aufwärtstrend und erwartet für 1997 bei guter Auftragslage einen Umsatz von mindestens 45 Mio. DM bei einer Verdoppelung des Betriebsergebnisses. Per 30.04.1997 wurde bereits ein Umsatz von TDM 15.069 bei einem Ergebnis von ca. 1 Mio. DM erzielt. Es ist die Absicht des Vorstandes der AUTANIA AG, gemeinsam mit der Geschäftsführung der Werkzeugmaschinenfabrik LINZ diese wichtige Beteiligung zügig auszubauen, und zum tragenden operativen Pfeiler der AUTANIA AG mit entsprechenden Ergebnisbeiträgen zu entwickeln.

Der Bereich der Immobilienaktivitäten hat sich weiter stabilisiert. Die ELTEK Verwaltungs GmbH, Chemnitz, verfügt über umfangreichen, wertvollen Grundbesitz in Chemnitz mit 22.795 qm Grundfläche und 9.183 qm vermietbarer Fläche. Augenblicklich sind 53,2 % vermietet mit steigender Tendenz. Aufgrund der schwierigen Immobiliensituation wird beabsichtigt, kurzfristig eine Vollvermietung zu erreichen, die etwa einen Netto-Mieteingang von DM 60.000,-- ergibt. Mit diesen Einnahmen ist der Zins- und Tilgungsdienst voll gewährleistet, wobei ein Überschuß für notwendige Instandhaltungsmaßnahmen erwirtschaftet wird und die Alt-Verbindlichkeiten innerhalb der nächsten 24 Monate zurückgeführt werden können. Das Jahresergebnis der Gesellschaft für 1996 endete knapp ausgeglichen, für 1997 wird ein Gewinn erwartet. Die VfA Verwaltungsgesellschaft für AUTANIA Altvermögen bzw. Konrad-Adenauer-Ufer B.V. verfügt über ein Teileigentum an einem 14-stöckigen Hochhaus in bester Lage in Köln, mit einer Nutzfläche von 4.601 qm. Es bestehen langfristige Mietverträge mit LZB-genehmigten Anpassungspauschalen an den Lebenshaltungskosten Index. Durch intensive Bemühungen zur Erhöhung der Mieten und intensivere Nutzung der vermietbaren Fläche ist es gelungen, die Mieten im 1. Quartal 1997 um ca. 10% zu steigern. Hierdurch ist es möglich, den gesamten Zinsdienst und die Bewirtschaftungskosten sowie ein Teil der Tilgung abzudecken. Mit der hier finanzierenden Bank laufen augenblicklich Gespräche, um eine Tilgungsaussetzung bzw. Reduzierung zu erreichen. Die AUTANIA AG bemüht sich um den Verkauf des Objektes, wobei aufgrund der schwierigen Immobilienlage eine schnelle Veräußerung mit Gewinn nicht möglich sein wird. Das Objekt sollte bei normaler Marktlage einen nachhaltig erzielbaren Verkaufserlös von ca. DM 23-25 Mio. ermöglichen. Aus Vorsichtsgründen wurde der Beteiligungsansatz des Immobilienobjektes in Köln bereits in der Bilanz 1995 auf TDM 17.472 und der Beteiligungsansatz der Zwischenholding VfA Verwaltungsgesellschaft für AUTANIA Altvermögen auf den Erinnerungswert von DM 1,- abgeschrieben. Zukünftige Mehrerträge schlagen sich positiv auf das Ergebnis der AUTANIA AG nieder. Die restlichen Beteiligungen, bis auf interra mit 246 TDM und GBF mit 281 TDM, sind auf Erinnerungswerte abgeschrieben und gehören deshalb nicht mehr zum Konsolidierungskreis des AUTANIA Konzerns.

Ausblick und unternehmenspolitische Optionen

Die Konzentration der Gesellschaft ist weiterhin auf die Stabilisierung der Finanzsituation ausgerichtet. In Zusammenarbeit mit wesentlichen Beteiligten, unternimmt die AUTANIA AG alles, um die beschriebenen operativen Aktivitäten zu erhalten und fortzuführen. Darüber hinaus prüft das Unternehmen alle strategischen und unternehmenspolitischen Optionen, die sich aus der gegenwärtigen Situation der AUTANIA AG ergeben. Dabei stehen die elementaren Interessen der Eigentümer, d.h. aller Aktionäre, im Vordergrund. Angesichts der gegenwärtigen Bilanzstruktur untersucht das Unternehmen daher gegenwärtig auch die unterschiedlichen Möglichkeiten einer potentiellen Inanspruchnahme bzw. Verwertung des bestehenden Verlustvortrages in Höhe von DM 133 Mio. (Stand:
31.12.1995), bei einem an die Gesellschafter steuerfrei ausschüttbaren EK 04 von ca. DM 38 Mio.. Die Unternehmensleitung ist zuversichtlich, daß nach Bereinigung der noch offenen Punkte und Sicherstellung der notwendigen Liquidität sich die Situation der AUTANIA AG entspannt und der Geschäftsverlauf wieder normale Formen annehmen kann. Der gegenwärtig erarbeitete und zu prüfende Jahresabschluß für 1996 (vorläufige Zahlen siehe oben) wird voraussichtlich bis Ende August in der entsprechenden Hauptversammlung vorgelegt.

Ende der Mitteilung

Im Internet recherchierbar: http://www.newsaktuell.de

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