- 15.05.1997, 12:13:40
- /
- OTS0136
Naturschutzengagement - Österreich braucht neuen Aufschwung
Internationale Konventionen müssen unterschrieben werden - Naturschutz darf nicht Maastricht-Opfer werden - Umweltdachverband fordert mehr Geldmittel national und international
Wien (OTS) - "Dem Umweltmusterschüler Österreich könnte beim
Naturschutz ein Nachzipf drohen. Bei der Umsetzung des innovativen
europäischen Schutzgebietsystems "Natura 2000" und bei der
Zurverfügungstellung von Geldmitteln benötigen wir in Österreich
einen neuen Aufschwung," forderte der Präsident des
Umweltdachverbandes ÖGNU, Dr. Gerhard Heilingbrunner, bei der
Eröffnung des Symposiums "Naturschutz (inter)national in Wien. Der
Schutz unserer Naturlandschaften, die Erhaltung der bedrohten Tier-
udn Pflanzenwelt darf nicht dem strikten
Maastricht-Budgetkonsolidierungskurs zum Opfer fallen.
Natura 2000 soll europaweit für den Erhalt der biologischen
Vielfalt von Pflanzen und Tieren sorgen. Die geforderte Nominierung
von wertvollen Naturlandschaften als Natura 2000 Gebiete bietet
innerhalb der EU einen besonders strengen Schutz und verhindert jede
Verschlechterung eines Natura 2000-Gebietes. Sämtliche Maßnahmen, die
das Natura 2000-Gebiet beeinträchtigen, müssen sich einer
Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen.
Bei der Ausweitung von Natura 2000-Gebieten, Landschaften mit
Lebensräumen von besonders bedrohten Arten und einer
gesamteuropäischen Bedeutung, fehlt es an der erforderlichen
bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit. Unterbleibt die weitere
Nominierung von Natur 2000 Gebieten durch einzelne Bundesländer,
werden nict zusätzliche Naturschutzfinanzmittel zur Verfügung
gestellt, können kofinanzierte EU-Naturschutzgelder aus Brüssel für
Österreich nicht abgerufen werden, dann droht Österreich in Sachen
Naturschutz der "Nachzipf", so der Umweltdachverband ÖGNU.
Gegen den Schutz von wandernden wilden Tieren?
"Österreich hat bis heute die Bonner Konvention zur Erhaltung der
wandernden wildlebenden Tierarten nicht unterzeichnet," so
Heilingbrunner. Innerhalb der EU haben alle Mitgliedstaaten bis auf
Griechenland und Österreich unterschrieben. Gerade bei wandernden
Tierarten ist ein Schutz nur über Landesgrenzen hinweg möglich. Mit
Stand vom 1. April 1997 verzeichnete die Bonner Konvention 49
Vertragsstaaten. Togo und Peru sind die jüngsten Mitglieder, Peru
wird am 1. Juni des Jahres beitreten.
Ziel der Bonner Konvention ist der weltweite Schutz und die
Erhaltung wandernder Tierarten. In Österreich sind dies u.a. der
Seeadler, alle Störche, Gänse und Enten sowie die Fledermaus.
Rückfragehinweis: ÖGNU
Mag. Franz Maier
Tel.: 40 113
ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OGN/OTS






