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Greenpeace weist nach: Futtermittel bereits mit Gentech-Soja verseucht

Rinder, Schweine und Hühner als erste Gentech-"Versuchskaninchen"

Wien (OTS) - Greenpeace warnt vor Soja-Schrot in Futtermitteln:
Erste Analysen von in Österreich verkauften Futtermitteln ergaben, daß diese bereits gentechnisch manipulierten Soja-Schrot enthalten. Davon betroffene Bauern waren - von Greenpeace über die Analysen-Ergebnisse informiert - ertstaunt und empört darüber, da sie keinerlei Information über das gentechnisch manipulierte Tierfutter bekommen hatten.

Im Auftrag von Greenpeace Österreich untersuchte das deutsche Analytiklabor Gene-Scan GmbH drei Futtermittelproben mit Soja-Schrot. Die Analysen ergaben, daß sich in den Proben Gentech-Soja (Roundup Ready Soyabean - "RRS") des US-Konzerns Monsanto befindet. Eine Probe stammt aus direkt bei einem Bauernhof in Neunkirchen/NÖ verkauftem Soja-Schrot (Produzent: Ölmühle Mainz), die anderen erwarb Greenpeace in den "Raiffeisen"-Lagerhäusern Gerasdorf und Stammersdorf.

Österreichs Bauern verbrauchen etwa 450.000 Tonnen Soja-Schrot pro Jahr; dies entspricht einem Wert von über einer Milliarde Schilling. Fast die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Betriebe des "Raiffeisen"-Konzerns. Hauptabnehmer sind Schweine- und Geflügelzüchter. Aber auch in der Rindermast und in der Milchwirtschaft wird Soja-Schrot als Zusatzfutter eingesetzt. Nur Biobauern dürfen Soja-Schrot nicht zufüttern.

Greenpeace fordert in Österreich und europaweit die Futtermittelhersteller auf, sich gegen die Gentech-Soja zu wehren. "In Lateinamerika steht die Soja-Ernte unmittelbar bevor", erklärte Greenpeace-Sprecher Matthias Schickhofer. "Wenn die Futtermittelhersteller jetzt Gentech-freie Soja in großen Mengen bestellen, können sie noch verhindern, daß auch in Brasilien und Argentinien natürliche Soja mit der Gentech-Bohne vermischt wird. Diese Vermischung wird von den großen Soja-Händlern - ADM und Cargill - bewußt und vorsätzlich betrieben, um den Markt mit Gentech-Soja zu überschwemmen. Die Futtermittelhändler wie Raiffeisen müssen jetzt handeln - und gentechfreie Soja bestellen!"

Greenpeace fordert die Bundesregierung erneut auf, ebenso wie beim Gentech-Mais politischen Mut an den Tag zu legen und gemäß Artikel 16 der EU-Freisetzungsrichtlinie den Import gentechnisch manipulierter Soja zu untersagen. Außerdem appellierte Greenpeace auch an die Landwirtschaftskammer und die Bauernvertretungen, jetzt aktiv zu werden um den "Feinkostladen Österreich" gegen gentechnisch manipulierte Futtermittel zu schützen.

Rückfragen & Kontakt:

Greenpeace Österreich
Matthias Schickhofer, Wolfgang Pekny
Tel.: 7130061-44 oder 0664-3386503

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