• 10.02.2016, 16:41:57
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Bundesminister Ostermayer würdigte "unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Antifaschismus"

Maria Cäsar, Gerhard Kastelic und Irma Trksak für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet

Utl.: Maria Cäsar, Gerhard Kastelic und Irma Trksak für Verdienste
um die Republik Österreich ausgezeichnet =

Wien (OTS) - "Es ist eine große Ehre für mich, heute Menschen
auszeichnen zu dürfen, die in ganz schwierigen Zeiten Widerstand
gegen das NS-Unrechtsregime geleistet haben und die sich auch danach
dafür eingesetzt haben, dass diese Phase unserer Geschichte mit ihren
Gräueln nicht vergessen wird", sagte Bundesminister Josef Ostermayer
heute, Mittwoch, bei der feierlichen Überreichung von Ehrenzeichen im
Kongresssaal des Bundeskanzleramtes. Maria Cäsar und Irma Trksak
wurden mit dem Silbernen Verdienstzeichen der Republik Österreich
ausgezeichnet, Gerhard Kastelic erhielt das Goldene Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich. Für Irma Trksak, die nicht
persönlich an der Ehrung teilnehmen konnte, nahm stellvertretend ihr
Sohn, Ludwig Trksak, das Verdienstzeichen entgegen.

"Mit diesen Auszeichnungen dürfen wir als Republik Österreich für den
unermüdlichen Einsatz der Geehrten danken, vor allem dafür, dass sie
sich beharrlich gegen Rassismus, Antisemitismus und
Rechtsextremismus, gegen die Verharmlosung von Faschismus und für
Demokratie eingesetzt haben. Wir sagen danke dafür, dass sie sich für
die Erinnerung an die Gräuel des Nationalsozialismus engagiert haben,
um gegen das Vergessen anzukämpfen und es dadurch möglich zu machen,
dass wir aus der Geschichte lernen können", so Ostermayer. Gerade
auch heute sei es wieder wichtig daran zu erinnern, was passieren
kann, wenn Menschen sich verhetzen lassen. "Maria Cäsar, Gerhard
Kastelic und Irma Trksak sind uns in ihrem Engagement wichtige
Vorbilder und haben gezeigt, dass man sich nicht einschüchtern lassen
darf", sagte der Bundesminister abschließend.

Maria Cäsar, geboren 1920, war ab 1934 beim Kommunistischen
Jugendverband und in der Untergrundarbeit aktiv. 1939 kam sie für
über ein Jahr in Haft, danach war sie Mitglied von Widerstandsgruppen
in der Steiermark. Nach der Befreiung Österreichs arbeitete sie in
antifaschistischen Organisationen mit und trat für eine demokratische
Entwicklung des Landes ein. Sie ist Mitglied des Landesverbandes
Steiermark der österreichischen AntifaschistInnen,
WiderstandskämpferInnen und Opfer des Faschismus und war viele Jahre
Landesvorsitzende des KZ-Verbandes. Als Zeitzeugin trägt sie bis
heute in Schulen und in der Öffentlichkeit dazu bei, vor den Gefahren
des Rechtsextremismus zu warnen.

Irma Trksak, Jahrgang 1917, ist Mitglied des Landesverbandes Wien der
österreichischen AntifaschistInnen, WiderstandskämpferInnen und Opfer
des Faschismus. Sie war ab 1940 im Widerstand gegen den
Nationalsozialismus in verschiedenen Gruppen tätig. 1941 wurde sie
verhaftet und 1942 ins Konzentrationslager Ravensbrück überstellt.
Sie arbeitete als Zwangsarbeiterin bei der Firma Siemens, war auch
dort im Widerstand tätig und wurde erneut in Ravensbrück inhaftiert.
1945 gelang ihr vor dem sogenannten Evakuierungsmarsch die Flucht.
1947 wirkte sie als Zeugin bei den Hamburger Ravensbrück-Prozessen.
Sie war von Beginn an im KZ-Verband tätig und ist Gründungsmitglied
der österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück. Als Zeitzeugin
ist sie seit vielen Jahrzehenten an Schulen aktiv, sie hielt
zahlreiche Vorträge und wirkte an Dokumentationen und Reportagen mit.

Dr. Gerhard Kastelic, geboren 1940, ist Bundesobmann und Obmann der
Landesgruppe Wien der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und
Bekenner für Österreich. Er ist aufgrund seiner Familiengeschichte –
sein Vater war österreichischer Widerstandskämpfer und wurde 1944
hingerichtet – Opfer des Faschismus. Seit vielen Jahren engagiert
sich Gerhard Kastelic für die Erinnerungsarbeit und tritt als Redner
in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen auf. Er ist Mitglied
in verschiedenen staatlichen Kommissionen und Gremien wie dem
Kuratorium des Österreichischen Nationalfonds. Kommerzialrat Kastelic
ist seit 2004 Vizepräsident des Dokumentationszentrums des
Österreichischen Widerstandes und seit 2013 Sprecher der
Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände.

Bilder zu dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des
Bundespressedienstes, http://fotoservice.bundeskanzleramt.at
kostenfrei abrufbar.

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