• 22.04.2013, 12:52:07
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Europa- und Wirtschaftswissen in Schulen verstärken! ÖGfE/WKÖ-Kompetenzanalyse "Wozu EU?"

Wien (OTS) - SchülerInnen wollen EU-Infos mit Alltagsbezug - 58
Prozent für mehr Infos an Schulen - Jugend verbindet mehr mit "Euro"
als mit "EU" - 42 Prozent der Jugendlichen kennen keinen Vorteil der
EU - Umfrage

"SchülerInnen fühlen sich nicht ausreichend über die EU
informiert. Gerade zu den direkten Auswirkungen von europäischen
Entwicklungen wünschen sie sich mehr Informationen. EU und
Wirtschaftswissen sind jedoch Grundkompetenzen für SchülerInnen. Die
ÖGfE verstärkt daher gemeinsam mit den österreichischen
Sozialpartnern ihre EU-Initiativen an Schulen", fassen Christian
Mandl, Leiter der Stabsabteilung EU-Koordination der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Paul Schmidt, Leiter der
Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die
Ergebnisse der von ÖGfE und WKÖ durchgeführten Kompetenzanalyse an
österreichischen Schulen "Wozu EU?" zusammen.

Die Umfrage "Wozu EU?" fragte die EU-Kompetenzen der
österreichischen Jugendlichen ab. Anhand einer Mischung aus Wissens-
und offenen Meinungsfragen konnten allgemeine Jugendtrends ausgemacht
werden.

Download Hauptergebnisse (Grafiken):
http://www.oegfe.at/cms/uploads/media/Grafiken_EUKompetenzanalyse.pdf

EU-Informationen müssen alltagsrelevant sein

52 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Information über die
EU im eigenen Alltag. BerufsschülerInnen fühlen sich etwas häufiger
"schlecht" von der Schule über die EU informiert (60 Prozent) als
ihre AltersgenossInnen in den AHS (57 Prozent) und Berufsbildenden
Schulen (53 Prozent).

"Die Ergebnisse zeigen, dass die EU für Jugendliche sehr abstrakt
ist. Informationen zur EU müssen stärker an das Umfeld der
Jugendlichen anknüpfen und für sie nachvollziehbar sein", betont
Schmidt.

"Die Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft -
Jugendaustauschprogramme, einfacheres Reisen, kein Geldwechseln im
Euroraum, die Senkung der Roaming-Gebühren usw. werden von
Jugendlichen bereits als selbstverständlich wahrgenommen und nicht
als Maßnahmen der EU interpretiert", analysiert Mandl.

SchülerInnen verbinden mehr mit dem Euro als mit der EU

Mit dem Thema "EU" verbinden die befragten SchülerInnen viel
weniger als etwa mit dem Thema "Euro". Zu den Vorteilen des Euros
befragt, gaben 69 Prozent eine Antwort, 31 Prozent enthielten sich
einer Aussage. Zu den Vorteilen der EU gefragt, konnten 58 Prozent
Angaben machen, 42 Prozent der Jugendlichen gaben jedoch keine
Antwort.

Als Vorteile des Euros wurde die "einheitliche Währung, der
Wegfall des Geldwechsels, die Möglichkeit des Preisvergleichs in den
Euro-Ländern und das unbeschwerte Reisen" von je 60 Prozent der
Befragten angegeben. Als Nachteile führten 38 Prozent die Punkte
Inflation/Instabilität und den "Teuro" im Vergleich zum Schilling an.

Als Vorteile der EU wurden von 38 Prozent "die Freiheit zu reisen,
zu wohnen, der freie Personenverkehr und keine Grenzkontrollen"
genannt. Die "Wirtschaftskrise, die Inflation und der Rettungsschirm"
wurde von insgesamt 22 Prozent als Negativbeispiele genannt.

"Gerade in Krisenzeiten ist die Nachfrage nach Wirtschafts- und
Finanzthemen besonders hoch. Eine Chance, die es zu nützen gilt",
fordert Paul Schmidt.

EU-Abgeordnete weitgehend unbekannt

In etwa einem Jahr finden die Wahlen zum Europäischen Parlament
statt - auch die 16-jährigen sind hierbei in Österreich
wahlberechtigt. Die befragten Jugendlichen wissen gut über den
Zeitpunkt der EU-Wahlen Bescheid (58 Prozent). 66 Prozent der AHS
SchülerInnen und 54 Prozent der BerüfsschülerInnen beantworteten die
Frage richtig.
Aber: Kaum jemand kann eine/n österreichische/n EU-Abgeordnete/n
nennen.

Einzig Hannes Swoboda wurde von mehr als 5 Prozent der befragten
Jugendlichen genannt, die meisten anderen EU-MandatarInnen hatten
einen Bekanntheitsgrad von einem Prozent.

"Es ist wichtig, Jugendlichen noch stärker den Mehrweit der Arbeit
des Europäischen Parlaments zu vermitteln. Gelingt dies nicht, wird
sich die Wahlbeteiligung bei den nächsten EU-Wahlen in Grenzen
halten", meint Schmidt.

"Das Europäische Parlament hat bei jeder Vertragsrevision an
Einfluss gewonnen - ohne Zustimmung von diesem sind fast keine
Beschlüsse mehr möglich. Umso wichtiger ist es, die VertreterInnen
Österreichs in dieser Institution zu kennen und auszuwählen",
resümiert Mandl.

EU-Unterrichtsmaterialien: Schulnote 3

Im Rahmen der Kompetenzanalyse wurde auch das Meinungsbild jener
LehrerInnen erhoben, deren SchülerInnen befragt wurden. Hierbei zeigt
sich: 92 Prozent der LehrerInnen möchten gerne mehr Wissen zur "EU im
Alltag" vermitteln. Das aktuelle Angebot an EU-Unterrichtsmaterialien
bewerten LehrerInnen mit der Schulnote 3.

Hintergrund:

Die Umfrage wurde im Rahmen des Projekts "Wozu EU?
Kompetenzanalyse" von November 2012 bis Jänner 2013 österreichweit
durchgeführt. Die Umfrage umfasste 1830 SchülerInnen an 23 Schulen
(schriftliche Befragung). 29 Prozent der befragten SchülerInnen
stammten aus AHS, 18 Prozent aus BHS und 53 Prozent aus
Berufsschulen.

Verteilung der SchülerInnen nach Bundesländern:
56% aus Wien, 1% aus dem Burgenland, 11% aus Niederösterreich, 5% aus
Oberösterreich, 4% aus Salzburg, 1% aus Tirol, 0% aus Vorarlberg, 21%
aus der Steiermark und 1% aus Kärnten.
Es wurden zusätzlich 73 LehrerInnen befragt.

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